Wanderung zwischen Mönchs- und Eigensdörfern      (Führung Siegfried Scherbel)

Die von Siegfried vorbereitete September-Wanderung fand im Gebiet zwischen den Mönchsdörfern Witzmannsberg und Krumbach einerseits und den Eigensdörfern Gossenberg und Watzendorf andrerseits statt. Wegen der im Vorfeld hinsichtlich Sichtverhältnissen unsicheren Lage hatte Siegfried zum Treff in Schorkendorf einbestellt und dort dann die Gruppe zum finiten Startpunkt „Ullrichstock“ geleitet. Der Ullrichstock ist eine fast unscheinbare Erhebung im zwischen 360m und 400m hoch gelegenen Gebiet zwischen den genannten Dörfern. Auf dem Ullrichstock, an der Kreuzung der Straße Krumbach-Gossenberg mit dem von Witzmannsberg herführenden Amtsbotenweg steht auch der Taufstein. Dieser ist eine historische Sandsteinfigur, die auch Station des hier vorbeiführenden „Steinlegenden-Wanderwegs“ ist. Zudem stoßen hier die Gemeindegebiete von Ahorn, Seßlach und Großheirath zusammen.

Taufstein

Unmittelbar neben der Kreuzung konnte die Gruppe bei gerade ausreichendem Fernblick die Erhebungen des Ochsenkopfs und des Schneebergs im ca 70 km Luftlinie entfernten Fichtelgebirge erkennen. Bei angenehmer Herbstsonne ging es durch eine Mulde über die Straße Krumbach-Watzendorf hinweg bis nahe an den Wald. Dort wo der Amtsbotenweg wieder auf unseren Wanderweg stößt, machte Siegfried auf die herrliche Sicht auf Kloster Banz samt dahinter liegendem Staffelberg-Ensemble aufmerksam. Nach weiteren 400 Metern erreichte die Gruppe den „Zentstein“. Siegfried erläuterte die geschichtlichen Hintergründe, die zur Abmarkung des Landstrichs von hier bis hinunter nach Rossach durch Johann Casimir führten. Der hiesige Grenzstein ist einer von acht nach dem Vertrag von Trappstadt (1599) von Seiten des Coburger Herzogs gesetzten Landmarken. Nach Anlaufen des „Teufelssteins“, einer weiteren Station des „Steinlegenden-Wanderwegs“ kehrte die Gruppe zum Zentstein zurück. Am kurz zuvor passierten Geländehochpunkt war leider das eigentlich zu erwartende 200-Grad-Panorama durch ein hohes Maisfeld verwehrt. Dessen ersten 45-Grad-Teil, von der Kulch über Kloster Banz, Staffelberg, Hohe Metze bis zu den Windrädern bei Scheßlitz konnte die Gruppe vor dem Hochpunkt, am Wasserbehälter, schon genießen. Der andere größere Teil (ca 150 Grad) dieses „Oberfranken“-Panoramas zeigte sich dann einige 100m nach dem Zehntstein: dem Auge boten sich (von NW her der Reihe nach)  der Simmersberg (bei Schnett), die Mirsdorfer Kuppe mit Sendemast und die Windräder bei Rottenbach, der mächtige Bleßberg, die Triniushütte oberhalb Rauensteins, die Höhen bei Steinheid/Siegmundsburg/Steinach, (der Lauterberg mit Sendemast und Hohe Schwenge), die Veste, der Flugplatz Brandensteinsebene, Schloß Hohenstein, die Windräder bei Sonnefeld, der Döbraberg, der Windradpark hinter Küps und schließlich, auch hier,  Schneeberg und Ochsenkopf, für die meisten Teilnehmer ein noch nicht gekanntes Panorama. Und dann wieder eine Maisfeldwand. ☹

Zentstein

Danach ging es wieder hinunter in die Mulde des Krumbachgrabens, wobei sich zwischenzeitlich nochmal sogar die Türme auf Schneeberg und Ochsenkopf mit bloßem Auge klar erkennen ließen. Nach Passieren einer Solaranlagenbaustelle und der trocken gefallenen Mäander des Hundsholzgrabens erreichten wir nach insgesamt 6 Kilometern Wanderstrecke wieder den Ausgangpunkt Ullrichstock.

Die Einkehr war im Lokal des Golfclubs in Tambach anberaumt. Anstatt der erwarteten angemessenen Gastronomie gab es eine Enttäuschung: Schmalspurspeisenkarte. In dieser Form nicht empfehlenswert. Didi bedankte sich in einer kurzen Ansprache beim Wanderführer für die von herrlichen Aussichten geprägte Wanderung, die mit ausführlichen Erläuterungen und geschichtlichen Hintergrunddetails zu den Dingen am Wegesrand angereichert war.

Text und Fotos: Siegfried Scherbel