„Siemauer Wander-Achter“ (G.& D. Berger)

Günther (und Dorothea) Bergers Tour führte am Fronleichnams-Feiertag in die Siemauer Flur, in den Grenzbereich zwischen den Landkreisen Coburg und Lichtenfels. Der Wanderführer hatte mit Petrus vereinbart, dass der Hagelschauer in Coburg blieb und der Regenschauerfront noch vor Beginn der Wanderung vorbeizuziehen habe. So war es auch.

Von der Brauerei Eller in Birkach aus verließen 15 Wanderfreunde den Ort über die „Seegasse“, einem „Seitenausgang“ des Dorfs und gelangten zunächst an einem Fischteich (=„See“). Kurz danach querten wir den Siemauer Bach und die alte B289. Von hier stieg die (keineswegs „marode“ ) Wanderstrecke moderat an, zunächst bis zur „Teufelskreuzung“. Hier ist eine Station des Siemauer Sagenwegs. Der Legende nach stieg beim regelmäßigen Passieren mit der Postkutsche ein Fremder jeweils vor der der Kreuzung aus, und erst ein Stück danach wieder ein. Nachdem der Kutscher dies einmal listigerweise verhinderte, gab es einen Spuk, und der Fremde war nie mehr gesehen. 300m weiter bergan gab es einen schönen Ausblick Richtung Obermaintal mit der Silhouette von Staffelberg, Spitzberg und Altem Staffelberg. Im Sattel zwischen dem Altenberg (373m) und dem Cryanersberg (365m) lag die Kreuzung des „Achters“, hinter der wir in den Rand des Bucher Forsts eintauchten. Hier verläuft auch der Jakobsweg Erfurt-Coburg-Vierzehnheiligen-Nürnberg. Der schattige Weg reichte, vorbei am Adolf-Stegner-Brunnen, bis zum „oberen Ende“ des Achters, dem höchstgelegenem Teil der Wanderung (auf 376m): von hier, und zum Teil auf dem Weg bis hinunter zur „Achterkreuzung“ hatten wir herrliche Ausblicke auf unsere fränkische Hügellandschaft: Staffelbergkette, Kloster Banz, Maximiliansberg und Kulch,

das mittlere Itztal mit den Welsberger Windrädern, Schloss Hohenstein, im Hintergrund der Große Gleichberg und die Hochlage der Langen Berge sowie „davor“ Coburg-Hut mit der Johanneskirche. Zwei Kundige machten auch die Türme der Basilika Vierzehnheiligen ausfindig. Im Verlauf des Weges hatten wir die Grenze zwischen den beiden Landkreisen nun schon mehrfach hin und her überquert. Am Aussichtsplateau bei der Sagenweg-Station „Das güldene Hufeisen“ ging es dann hinunter nach Obersiemau, im Dorf vorbei am Kelterhaus (Streuobst-Tradition!) und weiter nach Birkach. Zwischen den beiden Dörfern steht noch der Überrest einer mächtigen Eiche (nackter Stamm), der sogenannten Grenzeiche. Sie ist ebenfalls Station des Sagenwegs: der Überlieferung nach ging es hier um einen Bruderstreit wegen eines Burgfräuleins.

Zeitplangemäß erreichten wir nach einer 8er-förmigen Wanderstrecke das Einkehrwirtshaus Eller, wo die 15 Wanderer, überraschenderweise, auf ebensoviele schon eingetroffene CTT-Nichtwanderer trafen, sodass das Nebenzimmer der Wirtschaft „gerappelt voll“ war und mit 30 CTT-lern eine Rekordzahl zu vermelden ist. Stellvertretend für die Teilnehmer sprach Siegfried eine Würdigung an Dorothea und Günther für die Organisation des Wandertags aus, was mit einem 30-fachen „Prost“ bekräftigt wurde. Das Speisenangebot war bestens sortiert und fand regen Zuspruch, erst recht das Bier aus der Hausbrauerei.

Text: Siegfried Scherbel, Fotos: Patricia Fitz, Siegfried Scherbel