Itzaue: Wandern und Stadtentwicklung

Für den Auftakt zur Wandersaison 2024 zeichnete Didi Faber verantwortlich. Hauptinhalt war der Besuch der Coburger Kulturfabrik, was viel Vorbereitung erforderte. Seine Intention dabei war auch, eine größere Anzahl als die reine Wandergruppe zu erreichen. Natürlich war auch ein nicht allzu großer Fußmarsch vom Landhaus Kaiser in Dörfles-Esbach zur Kulturfabrik unabdingbarer Bestandteil. 20 Wanderer fanden sich am Treffpunkt ein. Zunächst gedachte man der vor kurzem verstorbenen Gisela Eckmann, die sich vormals auch als Wanderführerin engagiert hatte. Vom Treffpunkt aus ging es zunächst hinunter in die Itzaue nahe der „So-da-Brücke“.  Dort, wo der Fluss kräftig mäandert querten wir über ihn über einen Steg und erreichten einen unscheinbaren Wiesenweg. Dieser ist aktueller Streitpunkt im Tagesgeschehen: die Stadt Rödental möchte ihn durch die Itzaue zu einem befestigten Radweg nach Coburg ausbauen, Naturschützer sind dagegen.

Nach relativ kurzer Strecke, Veste voraus, erreichten wir das Sportgelände des TSV Cortendorf. Zum Bausenberg hinauf fiel der Blick auf eine Großbaustelle, die Didi erläuterte: die Stadt Coburg errichtet ein Pumpspeicherwerk. Die Wegeführung im Industriegebiet zwischen Coburg und Dörfles-Esbach ist alles andere als komfortabel, zumal die Zeit drängte. Didi hatte aber einen listigen Zugang zum Wanderziel gefunden: Über das TSV-Sportplatzgelände und durch eine Bauzaunlücke erreichten wir das Gelände der ehemaligen Griesbach-Fabrik. Er gab ausführliche Erläuterungen dazu. Nach Querung des Biergartendachs wurden wir prompt vom „Hausherrn“ aufgehalten: von wegen Privatgrund, Baustellengefahren und so. Didi managte dies im Gespräch mit Herrn Langsch gekonnt.

Auf dem alten Griesbach-Industriegelände in Cortendorf entsteht seit einiger Zeit ein neues Kulturzentrum: der Hof wird zu einer 4000 Personen fassenden Open-Air-Location umgebaut, im mittleren Flügel des Griesbach-E-Baus sind einige Künstler ansässig geworden und viele Musik-Bands haben nach gezwungenermaßen Verlassens des BGS-Geländes ein neues Probendomizil gefunden. Im E-West-Flügel an der Itz ist ein Antiquitätenladen ansässig.

Unsere Gruppe, inzwischen auf 27 angewachsen, besuchte die Ateliers von Franz Denk, Ann Kataian und Stephan Welsch und wurden von den Künstlern über ihre Arbeitsweisen informiert. Die Zeit war eigentlich zu kurz bemessen angesichts der sehr informativen und unterhaltsam dargebrachten Ausführungen.

Um 17.15 trafen wir nach kurzem Weg durchs Dorf im Einkehrwirtshaus >Landhaus Kaiser< ein. Das Lokal war eine gute Wahl, auch wenn man die jüngsten Mehrwertsteuererhöhung im Gaststättenbereich, wie fast überall, spürte. Klaus Bauer nahm das Wort und sprach Dank an Didi Faber für die Organisation des Tages aus. Didi erreichte damit unterm Strich letztlich rekord-nahe 30 Teilnehmer, auch wenn manche nur an ein oder zwei Teilen des Tagesprogramms teilnehmen konnten.

Text und Fotos: Siegfried Scherbel