Goldbergsee-Gebiet (Werner und Karin)


Zu Oktober fällt einem spontan „Goldener Oktober“ ein, also von der Herbstsonne beschienene Weinberge, buntes Laub, ideales Wanderwetter. Für die CTT-Wanderer scheint dies grundsätzlich nicht zuzutreffen. Wie schon im Vorjahr: wolkenverhangener Himmel mit großer Regenneigung.


Werner und Karin, die für die Oktoberwanderung verantwortlich zeichneten, waren im Vorfeld nicht
zu beneiden angesichts der Wettervorhersage. Man muss aber nur genug Optimismus mitbringen, dann gibt das Wetter auch eine Chance. Pünktlich zum Wanderungsbeginn um 15 Uhr hörte der noch leichte Regen auf, die nächste große Front war noch gut eine Stunde entfernt und die tapferen neun Wanderfreunde konnten das schützende Auto verlassen. Vom Treffpunkt, dem sogenannten „Coburger Goldstrand“ ging es am Südufer des Goldbergsees Richtung Neuses, und da über den Staudamm Richtung Goldberg. Gegen Ende des Damms, am „Mönchshaus“, wo die Regulierung des abfließenden Wassers stattfindet dann ein kurzer Halt. Werner erläuterte dies. Der Goldbergsee wurde nach vielen Jahren Vorlauf (wie in Coburg üblich) und 4 Jahren Bauzeit im Jahr 2010 erstmals angestaut und dient der Hochwasserfreilegung der Stadt, die Zuflüsse Sulz und Lauter betreffend.


Über die Allee ging es dann hinauf auf die Anhöhe des Goldbergs, mit 329 üNN eine recht bescheidene Erhebung. Begrüßt wurden wir von der Schattenrissfigur Friedrich Rückerts, dem bekannten deutschen Dichter, der, 1788 in Schweinfurt geboren, schließlich bis zu seinem Tod im Jahr 1866 in Coburg-Neuses lebte. Der nun Rückerthäuschen genannte Fachwerkbau auf dem Goldberg war sein Lieblingsrückzugsort für literarisches Schaffen. Der Rückert-Wanderweg (auf dem in Teilen unsere Wandergruppe in der Vergangenheit schon unterwegs war, z.B. bei Gereuth, Witzmannsberg-Seßlach) verläuft eingedenk dessen über 150 Wanderkilometer von Schweinfurt nach Coburg.


Nicht weit war der Weg dann hinunter zur Vogelbeobachtungsplattform an der „Bimmelbahn“-Linie Coburg-Bad Rodach, die den Goldberg-Stausee vom sog. Biotop-See trennt. Eine Vielzahl von Vogelarten (Kormorane, Grau- und Silberreiher, Kanada- und Nil-Gänse, andere Gansarten und sonstige Wasservögel) tummelten sich auf dem Wasser, den Bäumen (vielfach Totholz), und auf den Feuchtflächen, sogar ein paar Rehe wurden gesichtet.

Angesichts aufziehender Regenwolken schlug der Wanderführer eine Einkürzung der Wanderroute vor: wir machten nur noch einen Abstecher zum Beiersdorfer Sportgelände anstatt die Glender Wiesen gänzlich zu umrunden. Insofern erreichten wir über den Westdamm bei der Gärtnerei „trockenen Fußes“, sprich: in trockenen Klamotten und ohne Benutzung des Schirms, wieder den Startpunkt der diesmal etwas kürzeren Monats-Tour, was „Neuwanderern“ wie H.TH., bekennender Gelegenheitswanderer und erstmals dabei, vielleicht zu mehr animiert.

Einkehrwirtshaus war die CT-Vereinsgaststätte „Hartmann’s“ in der Karchestraße. Einerseits der Tatsache geschuldet, dass die etwas „direkter“ gelegenen Wirtshäuser aus diversen Gründen nicht aufnahmefähig waren, andrerseits war es auch eine gute Wahl: das Bier- und Speisen-Angebot war vielfältig und kam gut an. In Abwesenheit unseres erkrankten „Seniorchefs“ Didi sprach Siegfried den Dank der Gruppe an Karin und Werner für die Organisation des letzten Wandertags des Jahres aus. Alle (14) erhoben das Glas zu einem kräftigen und herzlichen „Prost“

Text und Fotos: Siegfried Scherbel