Spaziergang um den Wildmeisterstein  (Werner Heidenreich)

Text/Fotos: Siegfried Scherbel

Die Oktoberwanderung, die letzte Monatswanderung des Wanderjahrs, fand guten Zuspruch: ein Dutzend Wanderfreunde, darunter auch zwei Gäste aus Holland, fanden sich am Treffpunkt „Fink-Lützelbuch“ ein, von wo aus zum eigentlichen Tourbeginn „Wanderparkplatz Berliner Platz“ aufgebrochen wurde. Die Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht auf der Hand liegend. Werner erläuterte das Wandergebiet: Der „Lahmer Forst“, in dem die Wanderroute lag, ist, abgesehen von Callenberger Forst, Tambacher Forst, Lichtenfelser Forst und den Wäldern zum Thüringer Wald hin eines der größten Waldgebiete in der Kulturlandschaft des Coburger Landkreises. Das Waldstück diente den Coburger Herzögen sowohl als Jagdgebiet wie auch als Ort der Gesellschaftlichkeit. Der Wildmeisterstein, eine Sandsteinformation, in die gehauene Treppen zu einem Plateau führten, könnte als „Teehaus“ mit Blickverbindung zur Veste gedient haben. Nunmehr untersteht das Waldgebiet den Bayerischen Staatsforsten. Der Autobahnrastplatz in der Nähe trägt den Namen „Coburger Forst“, während die Bayerische Forstverwaltung den Namen „Lahmer Forst“ aufführt. Dies geht auf die höchste Erhebung innerhalb des Waldgebiets, den 410m hohen Lahm, um dessen langgestreckten Rücken die Wanderroute führte, zurück.

Die Wanderstrecke führte über bequeme Forststraßen. Vom „Berliner Platz“ ging es zunächst an den nördlichen Waldrand mit Sicht auf Neershof und Richtung Seidmannsdorf. Auf halbem Weg bis zur Ortsverbindungsstraße Lützelbuch – Oberfüllbach war die Wildmeisterquelle gelegen: der Inschrift nach zu schließen wurde sie im Jahr 1923 gefasst. Nach 800m auf dem Fußgänger-/Radweg entlang der Straße wurde das Ehrenmal von Oberfüllbach (für Gefallene des 2.Weltkriegs) erreicht, eigenartigerweise außerhalb des Orts, am Waldrand gelegen. Zurück ging es nun auf der etwas höhergelegenen Ostflanke des Lahm-Rückens. Kurz nach dem Ehrenmal bot sich ein Blick auf Oberfüllbach in einem herbstlich bunt gefärbtem Umfeld. Unterwegs waren Pilz-Vorkommen (von prächtigen Fliegenpilz-Exemplaren über den Fichtenblutreizker bis zum Schopftintling) gerne genommene Fotoobjekte.

Zur Einkehr beim „Fink“ gesellten sich noch einige Nichtwanderer hinzu, sodass, trotz ein paar „Abgängen“ die ansehnliche Zahl von 17 Personen versammelt waren. Didi skizzierte die mittelfristige Wandergruppensituation und dankte Werner -am anderen Tischende- der auftragsgemäß für ordentliches Wanderwetter gesorgt hatte, mit einem gemeinschaftlich ausgebrachten „Prost“. Die Küche bot deftige Wandererverköstigung.