Rundweg vom Anger zum Anger über den Bismarcksturm  (Didi Faber)

Coburg liegt an der Itz, soweit klar. Die Itztal-Sohle (etwa 290m NN) ist aber nur etwa bis zu maximal 500m breit. Im Osten wie im Westen geht es dann jeweils relativ stark „hinauf“, besonders am Ostufer: die Höhenlinien liegen hier arg dicht! Stadtteile wie Plattenäcker und Thüringer Viertel liegen gut 70m, der Himmelsacker gar 90m über dem Talgrund. Die Judenbergstraße mit „nur“ 11% Steigung hat es für Fußgänger und Radfahrer bekanntermaßen schon „in sich“. Diese knapp 100 Höhenmeter waren zu bezwingen.

Das Gasthaus Schmittner nahe dem Anger war Ausgangspunkt. 16 „Himmelsstürmer“ hatten sich eingefunden. Entlang des Mühldamms an der Itz ging es zunächst flach dahin bis zur Judenbrücke, die gerade saniert wird, und hier durch die Unterführung an den Fuß des Adamibergs. Der dortige Treppenweg war nun zu bewältigen. 120 Stufen ging es zunächst hinauf, gelegentlich durch flache Wegstücke unterbrochen. Auf diese Weise erreichten wir einen ersten Halt: der Schnürspavillion thronte über uns. Didi gab hierzu Erklärungen: Das Grundstück gehörte um 1750 dem Coburger Kaufmann Johann Andreas Adami (daher der Name des Hügels). 1844 erwarb es Albert Friedrich Schnür und ließ einen Garten anlegen und das Gartenhaus im neuromanischen Stil bauen. Über verschiedene Besitzer kam das Anwesen 1916 in den Besitz erst der Niederfüllbacher Stiftung und 1917 dann der Stadt Coburg. Genutzt wurde es zunächst für Sozialwohnzwecke. Seit 2004 ist es von der Schülerverbindung Ernesto-Albertina als Verbindungshaus gemietet. Nach weiteren 25 Stufen standen wir auf der Terrasse des Baus. Von hier hatte man eine schöne Sicht über die Stadt und bis hinauf zum Mahnberg.

120 Stufen

Nach weiterem Anstieg erreichten wir die Minigolfanlage am Adamiberg. Hier hatte Didi Wasser für durstige Kehlen deponiert. Nach kurzem Innehalten ging es noch ein kleines Stück weiter in den Garten von Helmut Rudloff, ein herrlich ruhiges Grundstück, wo eine kleine Pause eingelegt wurde.

Nach Durchquerung des Thüringer Viertels standen wir vor der Markuskirche, wo eine Führerin auf uns wartete und uns den Kirchenkomplex erläuterte. Die Kirche ist ein für die Coburger Gegend untypischer Backsteinbau, im Inneren mit wenig Lichteinfall. Frau Kahlfuß erklärte Architektur und Ausstattung. Mit Plätzen für ca. 200 Gottesdienstbesucher ist die Kirche für heutige Verhältnisse überdimensioniert. Für Gottesdienste mit einer Handvoll Besuchern wird die Taufkapelle genutzt.

Am Rande der Besiedlung (am Oberen Judenberg), vorbei an der Schaumberger-Schule ging es hinüber zum Himmelsacker. Im Garten von CTTler Klaus Schröter war ein kleiner Halt mit Trinkpause (Wasser und Ouzo), bevor es hinauf Richtung Bismarck-Turm ging. Zuvor noch im „Grünen Labor“ gab Didi Informationen dazu. Ein letzter kleiner Anstieg, vorbei am „Sternengarten“ (Gedenkstätte für sog. „Sternenkinder“) und wir erreichten den Bismarckturm, mit 388m üNN höchster Punkt der Wanderung. 1901 mit Absicht an dieser Stelle erbaut, bildet der Turm mit Veste, Schloß Callenberg und Eckardtsturm ein Turm-Viereck mit Sichtverbindung. Über den Heckenweg, kurz vorher Blickverbindung zu Vierzehnheiligen und Staffelberg, ging es zurück zum Anger.

Bismarckturm

Die Einkehr fand bei „Schmittner“ am Schillerplatz statt: Didi hatte vorgewarnt: Achtung, Riesenportionen. Zu Recht, und schmackhaft war’s auch, das Preis-Leistungsverhältnis hervorragend. Stellvertretend für die Wanderer und die letztlich 22 Einkehrer bedankte sich Siegfried bei Didi für die Organisation des Stadtgangs. Er hatte es wiederum, mit viel Aufwand, verstanden, nicht allgemein geläufige Stätten auf einem immerhin 4,75 km langen Weg einzubinden. Darauf gab es ein kräftiges „Prost“.

Text und Fotos: Siegfried Scherbel