Über den Lauterberg       (Didi Faber)

Die Juni-Wanderung führte uns zum Lauterberg, der mit 474m eine der exponierten Erhebungen im Coburger Land ist. Damit setzte Didi Faber seinen lang gehegten Wanderwunsch um. Der Südhang war bis 1999 Übungsplatz des Coburger BGS-Standorts. Seit dessen Auflösung ist das 187 Hektar große Gelände als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist eines der größten Halbtrockenrasengebiete auf Muschelkalk in Bayern.

Vom Treffpunkt Landgasthof Sommer in Oberlauter starteten die Shuttle-Autos zum Wanderparkplatz nördlich des Deponiebergs „Pilgershöhe“, von wo aus sich 14 Wanderfreunde auf den Weg machten. Über einen Trampel-Pfad durch den Magerrasen ging es in gerader Linie zum Sendemast. Auf etwa halber Höhe gab es einige kurze Halte, um das sich bietende Panorama zu genießen. Die Sicht war zwar nicht ganz klar, aber doch passabel. Beim ersten Halt lohnte sich ein Blick Richtung Ost-Südost: linkerhand begrenzt durch die nahen Erhebungen Hohe Schwenge und Rabersberg fiel der Blick Richtung Sonnefelder Windräder/ Coburger Gebirge mit Deutersberg, Weinberg, Stiefvater und Fechheimer Berg. Auf dieser Linie, Siegfried wies darauf hin, konnten im Dunst Schneeberg und Ochsenkopf (im Fernglas sogar Turm und Sendemast) gesichtet werden. Ein Stück weiter fiel in entgegengesetzter Richtung der nahe Straufhain ins Auge und am Horizont, trotz des Dunstes, der Kreuzberg in der Rhön. Das geübte Auge konnte auch die Heldburg ausfindig machen. Während des gesamten Anstiegs zum Sendemast lag die Stadt Coburg mit ihren markanten Punkten zu Füßen: Morizkirche, Demo, Goldbergsee und Schloss Callenberg. Über Bausenberg und Veste hinweg erkannte man die Berge entlang des Maintals, die Eierberge, den Staffelberg, den Kordigast und die Windräder bei Zultenberg/ Görauer Anger. Am Sendemast vorbei ging es dann auch schon wieder abwärts. Auch der Lauterberg ist auf seiner „Rückseite“ durch Kahlschläge wegen Borkenkäferbefalls und angegangener Wiederaufforstung gekennzeichnet. Schließlich erreichte die Gruppe den Damm der ehemaligen Werratalbahn. Didi gab kurze Erläuterungen zur Historie: die Strecke Lichtenfels-Coburg-Eisenach wurde in gerade mal 3 Jahren von 1856 bis 1858 fertiggestellt und für den Betrieb freigegeben. Eine erstaunliche Leistung für die damalige Zeit, in der es fast ausschließlich Handarbeit gab. Nach Brückensprengungen nach dem Krieg wurde der Betrieb 1949 eingestellt; nur noch Güterverkehr fand bis 1976 bis Tiefenlauter statt. Eine Wiederbelebung ist immer mal wieder in der Diskussion, aber undenkbar, weil an und auf der Trasse inzwischen Wohnbebauung stattfand.

Die Einkehr (zu der sich noch 5 weitere CTTler hinzugesellt hatten) fand im Landgasthof Sommer in Oberlauter, hier schon zum wiederholten Male, statt und erwies sich erneut als gute Wahl. Siegfried überbrachte den Dank an Wanderführer Didi Faber. Die Tour war zwar nicht allzu lang, hatte aber doch 80 hm aufwärts in sich.

Text und Fotos: Siegfried Scherbel