Teil 1: Werksführung bei Goebel-Staffelstein   

Für den Einstieg in das Wanderjahr hatte Didi eine Werksführung bei Goebel organisiert. Ja, die heimische Porzellan-Manufaktur lebt noch: die Firmen Goebel und Kaiser-Porzellan produzieren noch gemeinsam im Werk Bad Staffelstein. Vor der Werksführung konnten sich die CTT-Senioren im Outlet-Shop einen Eindruck von der Artikelpalette der heimischen Porzellanproduktion verschaffen und auch das eine oder andere Stück erwerben. Nach der Begrüßung durch Frau Eulenfeld-Merten (Assistenz Geschäftsführung) um 15 Uhr wurde dann in der Engel-Ausstellung der Produktionsprozess von Porzellanfiguren durch Frau Jacob erläutert: vom Modell über die Verwendung von Hohlformen, die Brennvorgänge bis zur Bemalung ist es ein weiter und aufwendiger Weg, bis zur verkaufsfertigen Figur. Die Gruppe erfuhr, dass die (Engels-)Figuren nicht als ganzes Stück produziert werden (können), sondern aus Teilstücken (für jedes in eigener Form gegossen) zusammen gesetzt werden. Diese Zusammensetzung heißt „Garnieren“. Beim Brennvorgang schrumpft die Figur dann noch um 14%. Nach der Ausstellung konnten sich die Teilnehmer noch in der Design-Werkstatt einen Eindruck von der Arbeit der Porzellan-Künstler machen.

Teil 2: Wanderung im „Gottesgarten“

Um auch der Bewegung Genüge zu tun, hatte Siegfried (mit Rosalinde) eine Kurzwanderung von Staffelstein nach Unnersdorf hinüber „design-t“. Start war am Seniorenheim bei der Bahnunterführung Staffelstein. Der (nur) eine Kilometer Luftlinie wurde auf steigungsfreien Wegen, die durch den sogenannten „Gottesgarten“ mäandrierten, bewältigt. Ein erster Erläuterungshalt war nach 500m am Wasserversorgungsbehälter. Siegfried nutzte diesen zentralen Punkt mit Sicht auf Veitsberg, Staffelberg, Vierzehnheiligen und Kloster Banz, um die Herkunft des Begriffs „Gottesgarten“ zu erläutern. Im Zuge dessen stand der Dichter Viktor von Scheffel und sein „Frankenlied“ im Fokus. Dabei wurde herausgearbeitet, dass Scheffel keineswegs Franke, sondern Badenser war und der ehemals anscheindend gerechtfertigte Begriff „Gottesgarten“ heutzutage weitgehend der Flurbereinigung und der Kiesgewinnung zum Opfer fiel. Bei einem weiteren Halt mit gleichzeitiger Sicht auf die Basilika Vierzehnheiligen und das nahe Kloster Banz erläuterte Siegfried die Geschichte der beiden oberfränkischen „National-Baudenkmäler“, wobei er jeweils nicht allgemein geläufige Details ausführte. Kurz danach, auf diesem alten Pilgerweg Untermerzbach – Vierzehnheiligen stand eine der neun Skulpturen dieses Pilgerwegs, „Stille, Allein sein“, diese vom Thüringer Künstler Heinz Günther geschaffen. Von hier aus gesehen thronte die Klosteranlage Banz über dem Maintal, im Vordergrund der von Kopfweiden gesäumte Schönbrunngraben als ein an Gottesgarten erinnernder Blickfang. Zuletzt ging es noch ein Stück weit direkt am doch recht flott dahinfließenden Main entlang. Schließlich wurde die Mainbrücke bei Unnersdorf erreicht. Auf der anderen Flussseite lag das Einkehrwirtshaus „Zum Anker“. 28 Einkehrer füllten die Gaststube bis auf den letzten Platz. Qualität von Speis und Trank gereichten zu allgemein bester Zufriedenheit.

Kloster Banz thront über dem „Gottesgarten“

Siegfried dankte Didi Faber für die umfangreichen Vorbereitungen zur Werksführung und die Einkehr, dieser im Gegenzug Siegfried für die Abwicklung der Wanderung mit nach seinen Worten aufschlussreichen Erläuterungen.

Text und Fotos: Siegfried Scherbel